Wandlung 7er Dialoge

und die Kunst der Fuge

Farbmusikalische Wechselspiele

Die Installation »Wandlung 7er Dialoge« begibt sich mit großformatiger Malerei und Video auf den Spuren subtiler Farbschwingungen und experimentiert klangperformativ mit dem Farbraum. Von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet entfalten Farben wiederkehrende Muster, die den Lebensraum »hörbar« einfärben. Beginnen wir uns auf diese Ebenen einzulassen, können wir die Muster und deren universelle Zusammenhänge wahrnehmen. Sie offenbaren uns die Wechselbeziehung zwischen Licht, Ton und Raum und Farbe als materialisiertes Licht.

»Aus dem geheimnisvollen Nichts erging ein Ton, und der Ton wurde Licht, und das Licht war Wille.« (D. Ywahoo, Am Feuer der Weisheit)

Malerei

Sieben Dialoge

Im Sinne einer Fuga, auch Wechselgesang genannt, folgen sieben »Gemäldedialoge« der strengen Struktur eines Musikthemas. Dabei lotet die Malerei zwischen Farbe, Klang und deren Schwingung im Raum aus — ein intuitiver, sinnlicher und durch das große Format auch sehr körperlicher Vorgang.

»Dialog 5 — La revôlte des enfants«
Öl auf Leinen, 180 × 150 cm (2005) Musik René Aubry

»Dialog 4 — Ainsi de nous«
Öl auf Leinen, 180 × 150 cm (2005) Musik Jean-Philippe Goude

»Dialog 3 — Die Kunst der Fuge«
Öl auf Leinen, 180 × 150 cm (2005) Musik J.S. Bach, Keller Quartett

»Die Natur ist von einer in ihrer Vielfältigkeit nicht zu beengenden Rhythmik durchdrungen. Die Kunst ahme ihr hierin nach.« (Robert Delaunay, Über das Licht)

Video-Fotografie

Metamorphose

Der selektierende Blick durch die Kamera erlaubt die Umwandlung einer Blütenform in eine abstrakte Farbfläche, allein durch das Nähern und die erneute Verdichtung mit dem Entfernen, rhythmisiert durch den Pulsschlag der Kamerafrau — Sinnbild des Atems. Dieser Vorgang entspricht dem Entstehungsprozess der Gemälde, deren ursprüngliche Motive mit dem Zurücknehmen der Konturen in eine rhythmisch strukturierte Farbfläche abstrahiert werden.

»Drachenblüte«
Drei Videos (2006)

»Blütenblätter«
Sieben Fotobänder (2005)

Pul­sierende Farben

Läufe

Blüten Blätter

Bänder
Installation

Lichtfuge

Während der Hängung stellt sich die natürliche Lichtquelle der raumhohen Galeriefenster im Osten als idealer Transmitter dar. Es wird entschieden die Dialoge zwischen den Gemälden und dem transluzenten Lichteinfall durch die Fenster stattfinden zu lassen — die Lichtfuge. Eine Videoprojektion übernimmt den Platz des bewegten »Gemäldes«. Die jeweiligen Musikthemen, die für die Malprozesse eingesetzt wurden, sind separat über Kopfhörer abrufbar oder werden im Raum eingespielt.

»Doch ohne ein Objekt, auf welches das Licht fallen kann, erblickt man nur Dunkelheit. Licht selbst ist unsichtbar.« (Arthur Zajonc, Quantenphysiker)

Performance

Farbmusikalische Improvisation

Die Ausstellung wird an einem Abend in eine Konzerthalle mit dem Trio Marbuche mit Mathis Mayr (Cello, e-Cello) und Florian Busch (Saxophone, Flöte, Percussion) verwandelt. Die Musiker nehmen die Inspirationen des »Farbraums« auf und übersetzen diese mittels Improvisation in musikalische Farbtöne. Diese farbmusikalischen Dialoge werden von der Künstlerin auf dem Cello während der Ausstellung fortgesetzt. Gelegentlich gesellt sich ein Gast mit einer Mundorgel dazu.

»Nous voyons jusqu’aux etoiles« (Robert Delaunay, Über das Licht)

Publikation

Magazin & Mappe

Das Magazin beinhaltet Gemäldeausschnitte, Foto- und Videobänder und Notizen und Dichtung von der Künstlerin, die während des Arbeitsprozesses entstanden sind. Die Bildermappe enthält ausgewählte Reproduktionen, die Musikthemen sind auf Anfrage erhältlich.

Bestellen unter info@manuelarademaker.de
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Veranstaltung

Ausstellung mit Performances

Die Ausstellung fand vom 20. — 29. Januar 2006 in der Orangerie am Englischen Garten in München statt. Das Konzert des Trio Marbouche wurde am Abend des 22. Januar 2006 aufgeführt, die Cello-Performances der Künstlerin an verschiedenen Ausstellungstagen.

Beteiligte

Manuela Rademaker (Konzeption, Malerei, Video, Dichtung, Celloperformance)
Thomas Gottschall (Gemäldefotografie, Ausstellungsdokumentation)
Edi Obermayr (Grafik Bildermappe)
Jeannette Kummer (Grafik Magazin)
Isabell Arenas-Reyes (Assistenz)

Ausstellungskonzeption

Schreiben

in Kreide

Tagnotizen

in Pastell

Aufbrechen

in Purpur

Stilles Leben

in Grafit
Vorheriges Projekt

Lichtblick­tonbänder

im blauen Raum
Nächstes Projekt

Kopf­schichten

gebrannter Erde