’Urbs’ Quartier

inmitten Vertrautem und Aufbruch

Indem der Mensch die Natur begreifen lernt und in seine ureigene Wesens­struktur transformiert, bedingt er sein Dasein.

’Urbs’

Die lateinische Bezeichnung für Stadt, Hauptort oder eine wichtige Burg — hier die Metapher für dieses historische Kleinod am Damm in Oldenburg.

Leitgedanke

Das ’Urbs’Labor

Wie wollen wir in Zukunft leben?

Wie soll unser Lebensraum aussehen? Sich anfühlen? Was ist möglich, was noch unmöglich scheint? Welcher Leitfaden führt uns? Welches sind unsere Werte? Sind wir in Verbindung mit jenen Wesen, die unser Leben begleiten und die Grundlage unserer physischen und spirituellen Existenz bilden? Respektieren wir das Leben und gehen in Verantwortung mit unserm Tun? Respektieren wir unsere Heimat Erde?

Das ’Urbs’ Labor thematisiert soziokulturelle, urbanökologische und philosophische Fragen als Ideenpool alternativer urbaner ­Lebens­konzepte, mit dem Ziel, diese in verschiedenen Projekten sichtbar zu machen. Die erste Aufgabe des ’Urbs’Labors wird die Etablierung mit der strukturellen und architektonischen Realisierung des ’Urbs’­Quartiers sein. Sodann wird sich das ’Urbs’Labor der experimen­tellen Stadtökologie verschreiben und direkt an diesem Ort mit den Themen Verkehrs­beruhigung und Stadtbegrünung in die Umsetzung gehen.

Kreativquartier

Das ’Urbs’Quartier

Das ’Urbs’Quartier ist ein Ort inmitten des Damms, eine Straße, die das Schloss im Stadtzentrum mit dem südlichen Eingangstor verbindet.

Es macht sich zur Aufgabe das Viertel zu beleben, indem es den Raum und sein bestehendes Gebäudeensemble als Ausgangssituation für die Entwicklung eines Kreativquartiers nutzt. Themen wie Urbanität, kulturelle Bildung und gesellschaft­liches Miteinander werden mithilfe vielfältiger Projekte für den stadtbürgerlichen Austausch in den Fokus gestellt. Damit schreitet es gleichfalls als Pilot voran. Es ist als ein sich schrittweise entwickelndes Vorhaben angelegt, dessen Projekte in aufeinander­folgenden Zeitfenstern umgesetzt werden. Mit der Einquartierung des ’Urbs’labors im rückwärtigen Anbau wird der Grundstein für das ’Urbs’Quartier gelegt.

Quartiersverortung

Hinterhof mit Stadtgrün

Ein unbebauter Hinterhof eines denkmalgeschützten Gebäudes aus dem Jahre 1886, ein kleiner Anbau, der ehemals als Werkstattgebäude diente, bildet den südwestlichen Ankerpunkt des Grundstücks Damm in Oldenburg — der Stadtraum, der diesem Entwicklungsprojekts zur Verfügung steht.

Das zweigeschossige klassizistische Haupthaus ist eines von zwei querstehenden Wohnhäusern, eines der südlichen Stadttore mit Blick auf die ehemalige Cäcilien­hebebrücke und dem Oldenburger Schloss im Rücken, die zusammen mit dem Archiv- und Bibliotheksgebäude den Charakter eines Platzes bilden und in Verlängerung der Brücke die Stadt Richtung Süden gleichfalls in »visionäre« Welten öffnet — eine bewusste städtebauliche Konzeption Hillerns, die von Süden aus der Vorstadt Osternburg über die damalige Blauhausbrücke kommende Einfallsstraße, den Eindruck eines sich großzügig öffnenden Stadteingangs vermitteln sollte.

Quartiershäuser

Die ’Urbs’ Quartiershäuser

Das bestehende Gebäudeensemble aus Haupthaus und Anbau, dem »Roten Haus« und »Blaue Haus« und der nördlichen dreigeschossigen Hauswand, umfassen den Innenhof des ’Urbs’quartiers wie eine schützende Hand — ein idealer Ort zum Fantasieren, Experimentieren und sich entfalten.

So sind für diesen Ort ein Kinderhaus mit Theaterwerkstatt und Malort, das »Blaue Haus« Projekt, vorgesehen, das sich sukzessive ins »Rote Haus« erweitern kann. Ein Stadtgarten mit innovativer Fassaden­landwirtschaft über die nördliche Häuserwand, ein Projekt des ’Urbs’ Labors, ist als Zwischennutzung angedacht, die sich in die angrenzende städtische noch ungenuetzte Grünfläche erweitern kann, spätestens dann, wenn an dieser Stelle ein Neubau, das »weiße Haus«, entsteht. Temporäre Einraum-Container, angelehnt an der Container Collektive im Werksviertel in München, beleben die Ferienmonate mit einem Outdoor-Café und oder Outdoor-Kino, auch in Form einer Kooperative mit nachbarschaftlichen Cafés.

Vernetzung

Netzwerksynergie

Die in Verlängerung an das Grundstück angrenzende städtische und noch ungenutzte Grünfläche — im Bebauungsplan als Spielplatz ausgewiesen — wird in Verbindung mit dem Kinderhaus sinnvoll eingebunden. 

Die universitäre Einrichtung im Nebengebäude, das Naturkundemuseum und das Graf-Anton Günther Gymnasium in unmittelbarer Nachbarschaft, bieten günstige Voraussetzung, um ein vielfältiges Bildungs- und Kulturprogramm an diesem Ort zu etablieren. Auch die Vernetzung mit anderen Institutionen am Damm mit dem Kunstverein, dem Augusteum und Prinzenpalais oder stadtteilübergreifend mit dem Laboratorium, der Kulturetage, dem Stadttheater und dem Horst-Janssen Museum, sind gegeben.

In Anlehnung an die ursprüngliche städtebauliche Konzeption Hillerns werden Verkehrsberuhigung und Stadtbepflanzung die Lebensqualität am Damm und das gesamte Viertel in eine nachhaltige und lebendige Stadtlandschaft umwandeln, deren ökologische Nebeneffekte ganz dem Sinn eines bewussten Umgangs mit der Umwelt entsprechen.

Jeder Ort, jede Straße und jeder Platz, ja auch jedes Haus, haben ihre spezifische einmalige Wesens­qualitäten, die sich im Augenblick des Erkennens als mehr­dimen­sionales Netz verbunden mit allem Sein offenbart.

Performanceparadigma

Isadora

Die Stadt meiner Träume

Isadora, die Stadt mit dem schönen Klang . . . hoch oben in den Bäumen . . . wo kein Haus dem anderen gleicht . . . eine glückliche Stadt, die ihre Bewohner liebt . . . und die es wiederum lieben sich schwingenden Ganges über die Hängebrücken zu besuchen. . . manche treibt es gar über die Wendeltreppen in den Himmel . . . andere stürzen sich mit Seilen ins blaue Wasser . . . das so klar ist, wie ein Spiegel . . . der alle Schatten verschlingt . . . so ist diese Stadt Isadora hoch oben in den Bäumen . . . wo Fenster zu Türen werden und eine jede offen steht für den Fremden und alles Neue . . . wo Herzen Menschen berühren und Vernunft nur eine kleine Fußnote ist . . . wo Disputierende gelegentlich lieber Kopf stehen . . . wo Verrückte und Fantastereien viel Platz haben . . . wo Leuchttürme verirrte Seelen lotsen und Krankheit ein Hinausfallen aus der Liebe ist . . . wo Menschen sich am Spiel erfreuen und Farben und Düfte Worte verschlingen . . . wo Erwachsene beseelt und weise führen und Kinderlachen die Sorgen befrieden . . . wo Träumende auf Luftschiffen reisen und Karussells den Boden küssen . . . wo selbst das Lustwandeln im Regen ein Vergnügen ist, denn nirgendwo, außer in Isadora leuchten die Regenbögen dreifach.

Szene aus »Nimm was du hast«
Text und Performance Manuela Rademaker
Illustration mithilfe eines Digitalbild von Catrin Welz-Stein

Quellen

Literatur

»Oldenburg, ein norddeutsches Stadtbild im Wandel der Zeit« Autor Hermann Lübbing, Heinz Holzberg Verlag Oldenburg

»Oldenburg im Profil« Klaus Brake, Rainer Krüger, Isensee Verlag Oldenburg

»Baudenkmäler im Oldenburger Land« Herausgeber Horst Neidhardt, Heinz Holzberg Verlag Oldenburg

Links

Container Collective im Werksviertel-Mitte in München
Malort von Arno Stern

Bilder

Projektillustration mit Originalfotografie von Ottmar Hörl
Bildillustration mit Digitalbild von Catrin Welz-Stein

Projektbeispiele

Aktuell

Die Götter­spiele

von Olympia München

Nimm was du hast

über Dramen und Komödien

Ariadnes Faden

im Labyrinth des Mino­tauros

Lichtblick­tonbänder

im blauen Raum

Integrativ Bauen

und Vielfalt leben

Urbane Farben

in urbanen Räumen

Form Bewusstsein

formen

Einräume

zwischen Ebbe und Flut

Intuitiv Bauen

am Ort

Aktualisiert am 29. April 2024.

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mittendrin im ’Urbs’ Quartier